Mittwoch, 4. Juli 2012

Liebe? Welche Liebe?

Es ist durchaus nicht so, dass wir niemanden lieben könnten, 
solange wir uns nicht selbst lieben. 
Liebe ist unterschiedlich für jeden von uns, 
und vielschichtig, 
bezüglich des Objektes, dass wir lieben. 

Wir begehren, 
wir fühlen uns hingezogen zu etwas, 
wir wollen behüten und stützen, 
wir erschauern vor Wonne, 
wir kreisen in Gedanken um das mit Sehnsucht bedachte, 
wir fühlen uns ergänzt, 
ohne eigenes zutun Ganz gemacht
wir fiebern dem Zusammensein entgegen, 
wir erträumen uns Gemeinschaft.

Wir sehen Liebe als exclusives Projekt,
oder als übergreifende Bereitschaft, uns vielen anzuvertrauen.
Wir glauben, Liebe seie Allumfassend. 
Wir glauben auch, Liebe seie endlich.
Wir erfahren Liebe begrenzt 
in Zeit,
auf einen ausgewählten Kreis, 
abhängig von Nähe 
oder Frei von äusseren Determinanten.

"Dann ist es keine Liebe" behaupten wir
oder: "Das ist wahre Liebe"

Und wir mischen, 
je nach Gutdünken, 
wie es uns passt.

Zu all dem brauchen wir keine Eigenliebe.

Wir brauchen Eigenliebe jedoch, 
um selbst Liebe zu empfangen